Günter Grünwald

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DA SAGT DER GRÜNWALD STOP
		„Wollt ihr den totalen Krieg?" „Nein!" „Was wollt ihr dann?" „Maoam, Maoam!!!" Hätten die Besucher des Sportpalastes am 18.2.1943 so reagiert, dann wäre der Lauf Geschichte anders, vielleicht sogar ganz anders verlaufen. Was hat das mit meinem Kabarettprogramm zu tun? Viel, denn auch ich esse gerne Süßigkeiten und Knabbereien. Darum sollte mein Programm ursprünglich auch „Schokolade, Chips und Bärendreck" heißen, was mein Agenturchef aber erschrocken ablehnte, da es in Neuseeland bereits einen Kabarettisten gibt, dessen Programm „Oyli, Boyli Meckelbeck" heißt, was in der Sprache der Maori so viel bedeutet wie: „Der rasende Schoaß in der Griffelschachtel". Also, flexibel wie mich Gott bzw. einer seiner Assistenten schuf, nenne ich mein Programm nun „Da sagt der Grünwald Stop". Der Titel ist super. Denn wie sagte schon der heilige Christopheros im 5. Brief an die Korinther: „Da sagt der Grünwald Stop ist ein Supertitel für ein Kabarettprogramm." Und der heilige Christopheros muss es ja wissen, das war vielleicht ein Scherzkeks, der hat ja mal, wie im Tempel die ganzen Pharisäer ihre Verkaufsstände aufgebaut hatten... aber lassen wir das, ich habe das alles ja schon der Polizei erzählt. Zurück zum Kabarettprogrammtitel. Der Titel „Da sagt der Grünwald Stop" ist deswegen so super, weil eigentlich alles drin ist, was ein gutes Kabarettprogramm ausmacht. Zum Beispiel „Grünwald", aber auch „Stop". Und mehr kann man von einem guten Kabarettprogramm nicht verlangen. Eine Pressestimme möchte ich Ihnen auf keinen Fall vorenthalten: „Wer dieses Programm nicht gesehen hat, der kennt es nicht." Hiermit verbleibe ich als Ihr Günter Grünwald (Alt- und Neuphilologe) www.guentergruenwald.de

GESTERN WAR HEUTE MORGEN
		Was wäre die Erde ohne die Sonne, Deutschland ohne Bayern, Marianne ohne Michael, Arsch ohne Friedrich und die Zukunft ohne die Vergangenheit. Dieser Grundgedanke lag meinen Gedanken zugrunde als ich von meinem Vermögensverwalter darum gebeten wurde ein neues Programm zu schreiben. Und so ist das neue Programm eine Verquickung aus Teilen meiner früheren Programme und neuen Nummern. Ich wehre mich mit Händen und Füssen dieses Programm ein Best of... Programm zu nennen obwohl diese Bezeichnung den Nagel sowas von derartig auf den Kopf trifft, dass es eine Art hat. Aber eben auch nicht ganz, da schon auch sehr viele neue Nummern vorgeführt werden. Ich habe lange überlegt, ob ich diesmal auch experimentelle Tanzperformances und Schleuderbrettakrobatik ins Programm aufnehmen sollte, habe mich dann aber dagegen entschieden, da sich bei den Proben herausstellte dass ich gar nicht tanzen kann und so ein Schleuderbrett nur mit zwei Personen funktioniert und ich werde den Teufel tun, irgend einem dahergelaufenen drittklassigen Akrobaten mein sauer verdientes Geld in den weit aufgerissenen Rachen zu stopfen, der sich nur mit meiner Berühmtheit schmücken möchte. So weit kommt's noch. Also wird der Abend wieder vorwiegend auf verbaler Ebene durchgeführt werden, wenn sie wissen was ich meine. Hochachtungsvoll Günter Grünwald

GLAUBEN SIE JA NICHT WEN SIE DA VOR SICH HABEN
		Ein sehr kluger Mann hat mal gesagt: „Schmiede den Elch so lange er heiß ist." Und was man so hört, ist der Psychiater des sehr klugen Mannes sehr zufrieden mit seinen Fortschritten. Seit mir mein japanischer Zen-Meister diese kleine Geschichte erzählte, weiß ich warum ich sein einziger Schüler bin. So ein Depp. Und genau so geht es vielen Menschen in unserer heutigen Gesellschaft. Man weiß einfach nicht mehr, warum man irgendwann anfing einen Elch zu schmieden. Und exakt an dieser Stelle tritt das Kabarett auf den Plan. Nur das Kabarett ist imstande, der Gesellschaft die Maske vom ..äh..... Dings zu reißen und uns zu zeigen wohin der Papst zum beten geht. Deshalb ist es für die Gesundung der Gesellschaft unglaublich wichtig in Kabarettvorführungen zu gehen. Wenn Sie schon sparen müssen, weil Ihnen Ihr Arbeitgeber gezeigt hat wo der Zimmermann das Loch gelassen hat, dann sparen Sie am Essen, am Trinken, an Swingerclubbesuchen, aber um Gottes willen nicht an Kabarettbesuchen. Meine Kollegen und ich werden es Ihnen danken, wenn wir nicht mehr in den Fußgängerzonen knieenderweise unseren Lebensunterhalt erbetteln müssen. Ich bedanke mich.

DER BOTSCHAFTER DES GUTEN GESCHMACKS
		Ich bin zerknittert........äh....zerknirscht. Aufgrund verschiedenster Vorkommnisse (neuer Markt, Immobilienpreise etc.) bin ich gezwungen doch noch ein fünftes Programm zu erstellen. Eigentlich wollte ich mich mit 45 Jahren zur Ruhe setzen und dann das. Kann man nichts machen. Es ist wie es ist. Da ist man machtlos. Allerdings wollte ich mich nicht ausschließlich deshalb zur Ruhe setzen weil ich finanziell absolut saturiert war, sondern auch aus Gram über die deutsche Kabarettszene. (Das Wort "Comedy" schenke ich mir. Oh danke.) Da glauben doch ein paar dahergelaufene Jungspunde, dass es schon reicht sich auf die Bühne zu stellen und ein Dauerfeuer an schmutzigen Wörtern, wie z.B.: "Geschlechterverkehr", "Nasenpopel" und "Hodensack" rauszubrüllen und die Sache ist geritzt. Die Leute werden schon in Scharen kommen und 65,-- DM Eintritt bezahlen........... und tatsächlich, das klappt wie das Hühnervögeln. Aber da mache ich nicht mit. Ohne mich. Da gehört ein Riegel vorgeschoben. Deshalb heißt mein neues Programm: "DER BOTSCHAFTER DES GUTEN GESCHMACKS". In diesem Programm gibt es charmante Plaudereien, augenzwinkernde Anspielungen, maßvolle satirische Überspitzungen, Doppelbödigkeiten ohne Ende und zwischen den beiden Programmhälften eine 20 Minuten währende Pause in der das hochgeschätzte Publikum, gewandet in sündteure Abendkleider und geschmackvolle Smokings, mit einem Glas Prosecco und einem Kaviarkannapeé in der Hand die charmanten Plaudereien, die augenzwinkernden Anspielungen, die maßvollen satirischen Überspitzungen und die Doppelbödigkeiten noch einmal Revue passieren lassen kann. Lassen sie sich also entführen in die Welt des guten Geschmacks. Und wenn es dann eventuell zu öde wird, müssen wir halt doch auf die Kacke dreschen, dass das Zeug nur so durch die Hütte spritzt. Ihr Botschafter des guten Geschmacks.

ARSCHGEIGENPARADE
		Aua. Dieser Günter Grünwald tut weh, bohrt er doch seinen kabarettistischen Stachel immer dort hinein, wo es weh tut. Und wenn Günter Grünwald kabarettelt, dann ist sich der Zuhörer nie sicher, wie er es nun meint, ernst, halbernst oder überhaupt nichts von dem. Seine widerspenstigen Gedanken muß er hüten wie einen Sack Flöhe, um nicht abzudriften vom Hundertsten ins Tausendste. Ein Programm mit 90 Minuten "Nettolaberzeit". "Arschgeigenparade" ist ein Programm mit einer Parade von Arschgeigen, denen Günter Grünwald im Laufe seines 12-jährigen Bühnendaseins begegnete, begegnet und noch begegnen wird - insofern ist die Frage, ob er ein Menschenhasser geworden ist, ein völliger Schmarrn - "ja, was denn sonst ?" Und ob das jetzt Comedy oder Kabarett ist, ist auch völlig wurscht - genauso wie ob man eine der Nummern schon mal gesehen hat oder auch nicht - Ob im Programm Tabus gebrochen werden ? Mein Gott, ja, welcher Kabarettist bricht nicht mindestens ein Tabu in seinem Programm. Warum nur ? Und was soll das Ganze überhaupt ? "Ich weiß es auch nicht", sagt Grünwald, "und es interessiert mich auch nicht". Jeder große Künstler ist ständig auf der Suche nach der ultimativen Herausforderung. Den Blick stets auf Neuland gerichtet, wird es fast zur Sucht, künstlerische Gebiete zu entdecken, die nie zuvor ein menschliches Wesen betreten hat. So ein Gebiet ist ein "Best of ..." Programm. Mich erstaunt es zutiefst, daß nie ein Künstler vor mir darauf gekommen ist, seine früheren Programme einer Zweitverwertung zuzuführen. Ich wäre natürlich nicht Günter Grünwald, hätte ich die früheren Nummern 1:1 in mein "Best of..." Programm übernommen. Natürlich habe ich hie und da schon mal ein Komma, manchmal sogar ganze Buchstaben verändert. Hahahahaha. Das war natürlich nur ein Scherz. Einer jener Scherze, für die ich so rückhaltlos geliebt werde. Jetzt aber mal im Ernst. Ich würde doch vor Blödheit triefen, wenn ich meine früheren Weltklassenummern in meinem Archiv verrosten lassen würde, während die Mehrheit meiner Fans, die erst Dank meiner Fernsehpräsenz den Weg zu meinen Auftritten gefunden haben, diese Nummern nie goutieren konnten. Und da ist es nun. Nach: "Hart an der Scherzgrenze", "Mit beiden Beinen in der Scheiße" und "Einlauf" mein viertes Programm. Es gibt also ein Wiedersehen mit dem "Hausmeister Bamberger", mit "Siggi und Chocko", mit "Jacques Sacques" dem berühmtesten Modeschöpfer von ganz Mindelstetten, dem "Polizeiobermeister Grabmann", mit "Ignaz Wunder" dem Meisterschüler Houdinis und vielen anderen mehr. Noch ein kleiner Tip: Kaufen Sie keine ermäßigten Karten, da ich durch meine prozentuale Beteiligung am Eintrittserlös daran nicht ganz so viel verdiene und das wäre schade. Denn Sie wissen ja: "Vater ! Brot !"